Das Hauptgebäude der Buterlandschule im Jahr 1929

Historie

Die Vergangenheit der Buterlandschule (bis 2023)

Historie

Die Schule zu Buterland von 1839-1909

Die Buterlandschule ist eine der ältesten Schulen in Gronau. Urkundlich wird sie erstmals im Jahr 1718 erwähnt. Am 28. Juni 1718 erläuterten die Burgmänner von Nienborger in einer Anhörung vor dem Horstmarer Notar Johann Rotgerd Albers den Grenzverlauf der Herrschaft Gronau, wo sie derzeit Jagdrechte innehatten.

Der Stifter der ehemaligen Schule war Stephan Daniel Busch, ein ehemaliger "Feldprediger" im Heer des Bischofs Christoph Bernhard von Galen. Er wurde 1674 der erste katholische Pfarrer Gronaus nach der Reformation. In seineem Bemühen um eine Neubelebung der katholischen Gemeinde Gronaus stiftete er kurzerhand Haus, Garten und Ackerland als Grund für die katholische "Schule zu Butterland", vor den Toren Gronaus am heutigen Schäferweg gelegen. Erster Schulmeister wurde Sylvester Brandt, ein ehemaliger Wundarzt. Bis ins hohe Alter hat er im Buterland Schule gehalten, gab es doch damals weder Rente noch Pension. Der einheimische Gerhardus Leving wurde darauf hin an seine Seite gestellt und später Nachfolger. Er zählt zur Winterzeit knapp 25 Schüler, im Sommer nur 5 bis 6 Schüler. Die Levings stellen drei Generationen in Folge die Lehrer im Buterland. Unterrichtet wird in einem einzigen Raum, anfangs im alten Schulgebäude, später im benachbarten Kötterhaus der Levings.  

1839 wird die neue Schule am heutigen Standort errichtet und in Betrieb genommen. Die Kosten des Neubaus, der einen Klassenraum und eine Lehrerwohnung umfasst, belaufen sich auf 1216 Taler und 17 Silbergroschen. Lehrer Bernzen aus Dömern, 31 Jahre alt und Junggeselle zählt 84 Schüler, im Sommer weniger, weil man dann die Hilfe der Kinder auf dem Feld, beim Vieh und beim Torfstechen benötigt.

Bernzens Nachfolger Bernhard Averdick aus Datteln richtet schon nach zweijähriger Tätigkeit an der Buterlandschule ein Versetzungsgesuch an die Regierung. Er und viele Kollegen kommen und gehen wieder, weil sie selbst bei größter Sparsamkeit von ihrem geringen Verdienst nicht existieren können. 

1883 wird ein Teil der Lehrerwohnung zu einem zweiten Klassenraum umgebaut. Die Buterlandschule ist ab 1884 eine zweiklassige Volksschule. Ein Jahr darauf wird der Schulamtsbewerber Theodor Eimann aus Warendorf zweiter Lehrer. 

1892 erscheint erstmals der Name einer Lehrerin im Verzeichnis der Kollegen. Zu dieser Zeit unterrichten zwei Lehrer 229 Schüler.

Bis 1898 wurde sie noch dem Gebiet von Epe zugeschrieben. 

Klasse aus dem Jahr 1921

1901 führt Josef Schwering, von 1851 bis 1902 Pfarrer von St. Antonius Gronau, als Ortsschulinspektor Maria Langenhorst aus Darfeld in ihr Amt als Lehrerin ein. 

Das Jahr 1910 bringt dann die Wende neuerlicher Schulraumnot. Mit einem Kostenaufwand von 20.000 Mark wird gegenüber der alten Schule, genau am heutigen Standort eine neue zweiklassige Schule mit Lehrerzimmer errichtet. Der Schulalltag nimmt nun seinen geregelten Verlauf, bis der Ausbruch des ersten Weltkrieges neue Erschwernisse bringt. Im ersten Weltkrieg wird im Sommer von 7 Uhr bis 12 Uhr, im Winter von 8.30 Uhr bis 13 Uhr unterrichtet. 

In den Nachkriegsjahren nimmt die Schülerzahl wieder zu. So wird die zweiklassige Schule 1929 bei einer Bausumme von 97.000 Rentenmark um 4 Klassen erweitert. Die Buterlandschule erhält dadurch ihr heutiges Gesicht. Rektor ist Karl Schliebs. Jeder Lehrer unterrichtet durchschnittlich 52 Kinder.

Das Hauptgebäude der Buterlandschule im Jahr 1929
Foto aus dem Jahr 1929


Vor dem zweiten Weltkrieg wird auch das Schulleben der Buterlandschule mit nationalsozialistischem Gedankengut durchsetzt. Während der Kriegsjahre selbst beeinflussen Versorgungsschwierigkeiten die Arbeit von Schülern und Lehrern. Ostern 1945 lässt heftiges Artilleriefeuer viele Buterländer im Luftschutzkeller der Schule um ihr Leben bangen. Im nahen Schulwäldchen finden gefallene deutsche und alliierte Soldaten ein erstes Grab. Nach Monaten der Schließung nimmt die Buterlandschule den Unterricht am 15. Oktober 1945 wieder auf. Erster Schulleiter nach dem Krieg ist Rektor Aloys Seyock. In der Schule fehlt es am Nötigsten. Die Kinder erhalten eine Schulspeisung, gestiftet von der Hilfsorganisation CARE. Die Schule zählt mittlerweile 473 Schüler, unterrichtet von 9 Lehrern in 6 Klassenräumen.

Zu Beginn der 50er Jahre liegen die Klassenstärken zwischen 60 und 70 Schüler:innen. 

1960 wird die Schule renoviert und erhält ihr heutiges Aussehen. 

Foto aus den frühen 60er Jahren

Die Stadt Gronau baut zur Entlastung der Buterlandschule im Jahre 1963 die Ludgerusschule an der Eichenhofstraße. Nun verfügt die Schule über zwei Gebäude, in denen insgesamt 429 Kinder unterrichtet werden. 
1968 bringt dann eine tiefgreifende Veränderung im Volksschulwesen unseres Landes, nämlich die Umwandlung der alten Volksschulen in Grundschulen (Kl. 1-4) und Hauptschule (Kl. 5-9, später Kl. 5-10). Die Buterlandschule wird Grundschule und verbleibt mit 272 Schüler:innen im Buterlandgebäude. Die Hauptschule (West) erhält das Ludgerusgebäude, zudem das Gebäude der heutigen Martin-Luther-Schule.

Eine weitere Neuerung im Schulwesen sind die Einführung von Schulkindergärten, in denen schulpflichtige, aber noch nicht schulreife Kinder in vielfältiger Weise zur Schulreife geführt werden sollen. Der Buterlandschule wird 1970 ein Schulkindergarten angegliedert, den auch Schüler der Martin-Luther- und der Wilhelmschule besuchen. 

1980 wird die Ludgerusschule nach Auszug der Hauptschule West wieder Teil der Buterlandschule. Diese verfügt nun erneut über zwei Gebäude. Die Enscheder Straße trennt den nördlichen vom südlichen Einzugsbereich.

Zum 01.08.1982 führt die Schule die volle 5-Tage Woche ein. Hatten Kinder und Lehrer:innen zunächst einen und dann zwei Samstage im Monat frei, durften sie sich nun des ständigen schulfreien Samstags erfreuen. 

Kollegium der Buterlandschule 1986
Die Ludgerusschule in den 80er Jahren 

1986 übernimmt die Schule die Patenschaft für ein SOS-Kinderdorf in El Salvador. 

Mit Beginn des Schuljahres 1989/90 erlernen die Schulneulinge die Druckschrift und im Anschluss daran die "vereinfachte Ausgangsschrift". Es heißt somit Abschied nehmen von der jahrzehntelang vertrauten "lateinischen Ausgangsschrift". 

Ein für alle Grundschulen des Stadtteils Gronau bemerkenswertes Datum ist der 6./7. September 1990. Eine Elterninitiative veranlasst eine Abstimmung unter den Eltern zwecks Umwandlung der evangelischen und katholischen Konfessions- in Gemeinschaftsgrundschulen. Alle sechs Grundschulen, also auch die Buterlandschule, werden mit Beginn des Schuljahres 1992/93 als Gemeinschaftseinrichtung geführt.

Im April 1991 führt die Buterlandschule erstmals eine sog. "Projektwoche" durch. Sie gilt der Vorbereitung der Teilnahme an den "Gronauer Schulkulturtagen" im Mai 1991. Es soll, nach Beschluss des Kollegiums, ein Schulgarten angelegt werden, des es bereits vor Jahrzehnten zu Zeiten der alten Volksschule gegeben hatte. 

Nach dem Sturm 1992

Im Schuljahr 1992/93 machen sich erstmals die Auswirkungen des vieldiskutierten "Kienbaum-Gutachtens" und der der daraus resultierenden Sparmaßnahmen der Landesregierung bemerkbar. Konnte die Buterlandschule im Schuljahr zuvor bei 57 Schulneulingen noch 3 Eingangsklassen zu je 19 Schüler:innen bilden, so ist es dann gehlaten, bei ebenfalls 57 "I-Männchen" zwei große Klassen mit 29 bzw. 28 Kinder einzurichten. 

Im November 1992 fegte - wieder einmal - ein heftiger Sturm über Gronau und das Buterland. Erneut erwischt es eine der 13 "altehrwürdigen" Linden, in deren Mitte noch bis 1950 die alte Buterlandschule gestanden hatte.

Im Mittelpunkt des Schuljahres 1992/1993 steht die Feier des 275-jährigen Jubiläums.


Foto aus den  90er Jahren

Seit 1998 findet Grundschulunterricht hauptsächlich in der Buterlandschule statt. Dazu ist sogar ein neues Gebäude eingeweiht. 

Seit einiger Zeit sind die Jahrgänge um eine Klasse erweitert und so ist die Buterlandschule eine dreizügige Schule, wie auch in ferner Vergangenheit wieder ist.


Altbau aus rechter, seitlicher Ansicht
Die Buterlandschule heute



Durch die Zeit hat sich das Schulleben gewandelt. Die Buterlandschule ist ein Ort des Lernens und des Miteinander-Lebens. An diesem Ort sollen sich die Schüler:innen wohl wohlfühlen. Sie sollen sich auch später noch gerne an ihre Zeit dort erinnern. Das Gebäude "ihrer" Buterlandschule sollte ihnen vertraut sein.

Der Altbau, in Grundzügen erbaut vor über 100 Jahren wird bald einem neuen Gebäude weichen müssen. Trotzdem können wir als Schule freudig sagen, dass dieses Gebäude über viele Generationen hinweg jungen Menschen Bildung ermöglicht und Freude gebracht hat. 



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Herr Zellner

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